"Begegnung mit dem Serienmörder" von Stephan Harbort

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wenn du den Inhalt auch verarbeiten kannst. |!| 


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🕷 Daten 🕷

Titel: Begegnung mit dem Serienmörder - Berichte von Menschen, die entkommen konnten
Autor/in: Stephan Harbort
Verlag: Knaurr
Erschienen: 10. Januar 2011
Seitenzahl: 352
ISBN-10: 3426783460
ISBN-13: 978-3426783467
Preis gebraucht (Taschenbuch): 8,95 €
Preis neu (Hardcover/Broschiert): 16,99€


Inhalt eigene Worte


In diesem Buch beschreibt der Autor u.a. die Wechselbeziehung zwischen Täter und Opfer, die verschiedenen Opfertypen und Berichte.

Cover

Das Cover zeigt eine Frau, schreiend, welche von einer männlichen Hand nieder gedrückt wird. Augenscheinlich ein Opfer dieses Mannes. Tatsächlich passt diese Szene auch zu einem Vorfall aus dem Buch. Damit sehr passend zum Inhalt und Titel.

Klappentext

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Schreibstil & Aufbau

~ Ich-Erzähler Perspektive ~
Vor jedem Kapitelbeginn werden passende Zitate, von bekannten Personen, wiedergegeben.
Der Autor hat für das Buch Opfer und Täter interviewt und fügt diese, wenn den möglich, zusammen. Die Opfer Berichte sind dabei in "kursiv" Schrift abgedruckt und die Täter Bericht in der sonstig vorhandenen "normalen" Schriftart. So lesem wir ein und denselben Vorfall, aus der Sicht des Opfers und des Täters im Wechselspiel. Dies ist sehr passend, da der Autor in dem Buch ebenfalls die Wechselbeziehungen zwischen Täter und Opfer aufzeigen möchte. Das Buch enthält viele aufschlussreiche Studien, welche vereinfacht in Tabellenform dargestellt werden. Des weiteren sind Statistiken vorhanden und im Anhang befindet sich natürlich ein Quellenverzeichnis. Leider ist das Buch schon ein wenig älter und damit auch die Vorfälle und Statistiken.

Mein Fazit & Bewertung

Ein Ereignis hat immer zwei Seiten und es ist überaus wichtig, beide Seiten zu betrachten, um das große Ganze verstehen zu können. Doch das kleinere Übel lässt sich eben nicht so gut verkaufen.

Endlich. Auch wenn ich nur durch Zufalls auf dieses Buch gestoßen bin und die Vorfälle/Statistiken ebenfalls ein wenig älter sind, ist es eines der wichtigsten Bücher, die ich je gelesen habe! Es gibt unzählige Bücher über Serienmördern und noch mehr Nachrichten über diese in den Medien. Doch die wichtigste Seite wird dabei immer wieder außer acht gelassen: die Opferseite. Es verkauft sich eben nicht so gut. Umso wichtiger ist es, nun endlich mal die Scheuklappen abzunehmen und einen Rundumblick zu starten! Natürlich sind die Opfer nach einem Gewaltverbrechen traumatisiert. Ihr Leben und auch ihre Persönlichkeit ändern sich von Grund her. Während die Täter, meist, eine lebenslange Sicherungsverwahrung mit psychologischer Hilfe erhalten und versucht wird diese wieder gesellschaftsfähig zu machen, wird bei den Opfern weniger angewendet. Diese erhalten nur wenig psychologische Hilfe und werden somit alleine gelassen, während über den Täter noch ein Buch geschrieben wird. Auch nach der Verurteilung rühmen sich Täter mit ihren grausamen Verbrechen, während die Opfer sich still und leise zurückziehen. Die Opfer betteln nicht um Hilfe und versuchen, so gut es eben geht, damit alleine zu recht zu kommen. Das war/ist für mich einfach völlig unfassbar. Nicht nur die Täter sehen das Opfer als ein Objekt an, auch die Medien und teils ebenfalls der Staat. Natürlich ist es wichtig, die Serienmörder zu fassen und durch Studien/Gespräche solche Taten eventuell in Zukunft verhindern zu können, selbstredend, aber man sollte doch den Opfern mehr Aufmerksamkeit schenken, als den Tätern oder? 
Das Buch zeigt die Wechselbeziehung zwischen Täter und Opfer auf und gibt einen Überblick, über die verschiedenen Opfertypen. Wichtige Statistiken unterstreichen die Aussagen des Autors.
Das Buch hat mich sehr aufgewühlt und war viel schwieriger zu lesen, als z.B. ein Buch in denen es "nur" um die Täter geht.
Wichtige Lektüre, um nicht genauso grausam und einäugig zu werden, wie die Medien.

Wie immer, aus Respekt vor Opfer, Hinterbliebenen, Ermittler und Autor, 5/5.