"Auf der Seite des Bösen" von S. L.

 "Auf der Seite des Bösen"
von
Stephan Lucas

(Privataufnahme - "Klick" zum Vergrößern)


(Privataufnahme - "Klick" zum Vergrößern)


🕷 DATEN 🕷
🕸 Sachbuch 🕸
Titel: Auf der Seite des Bösen
Autor/in: Stephan Lucas
Verlag: Knaur
Erschienen: Juni 2012
Seitenzahl: 272
ISBN-10 : 342630242X
ISBN-13 : 978-3426302422

- - - - - - - - - - 🕷🕸🕷 - - - - - - - - - -

🕷 Klappentext 🕷

Siehe zweites Bild oben. Klicke auf dieses, um den Text zu vergrößern.

- - - - - - - - - - 🕷🕸🕷 - - - - - - - - - -

🕷 Cover 🕷
Da es in dem Buch um die Erfahrungen und Erlebnisse des Autors selbst geht, ist es nicht all zu verwunderlich, dass dieser selbst das Cover ziert. Er wirkt auf dem Cover etwas ernster, was jedoch ebenfalls zu dem Inhalt passt. Wie bei allen Sachbüchern üblich passend, aber eben auch schlicht.

- - - - - - - - - - 🕷🕸🕷 - - - - - - - - - -

🕷 Aufbau & Schreibstil 🕷
~ Ich Erzähler Perspektive ~

Kapitel
Das Buch ist in 9 Kapitel ausgeteilt.
Es gibt leider weder ein Vorwort noch ein Nachwort. Nicht mal die sonst übliche Information, dass die Namen und Orte, aus Schutz der Privatsphäre, geändert wurden. Handelt es sich hier also um die tatsächlichen Namen? Das wäre fatal. Leider hierzu keine Informationen. Ich finde die Tatsache, dass es kein Vorwort, Nachwort oder sonstige Infos gibt sehr unpersönlich und war daher enttäuscht. Die Länge der Kapitel ist hingegen gut, will sagen, nicht zu lang und nicht zu kurz.

Schreibstil
Der Schreibstil ist leicht und dennoch werden einige, wichtige Fachbegriffe erläutert. Man erfährt einiges über die entsprechenden Gesetze, Rechte, Strafen usw. Dies ist äußert aufschlussreich. Der sachliche Schreibstil ist sehr angenehm und ansprechend.

- - - - - - - - - - 🕷🕸🕷 - - - - - - - - - -

🕷 Mein Fazit & Bewertung 🕷
Gleich zu Beginn fiel mir auf, dass in dem Buch weder Vor- noch Nachwort vorhanden ist. Das hat mich doch etwas enttäuscht, da so die persönliche Ansprache an den Leser fehlt. Dennoch erfahren wir, durch seine Fälle, nach und nach immer mehr über den Autor. Wir erhalten auch einige Informationen über die Täter, obwohl diese leider nicht über den Vorfall hinaus gehen. Was passierte anschließend mit dem Täter? Besserte er sich? Nahm er Hilfe an? Wurde er rückfällig? Darüber erfahren wir leider gar nichts, was ich sehr bedauerlich finde. Denn ich interessiere mich auch abschließend für das Schicksal des Täter oder des Opfer.

Die vielen Fachbegriffe und auch die nützlichen Informationen über das Recht und die Gesetze sind äußerst ansprechend. Aus diesem Buch kann viel Wissen aufgenommen und verinnerlicht werden. 

Ohne auf den entsprechenden Vorfall näher eingehen zu wollen, hat mich eben der Fall mit der Falschaussage schockiert. Es ist entsetzlich, was einem Menschen durch einer Falschaussage oder einer falschen Anschuldigung angetan wird. Dem zu unrecht Beschuldigten wird, trotz Aufklärung, in vielen Bereichen (Arbeitsmarkt, Dates, etc.) misstraut und sein Leben ist nicht selten vollkommen zerstört. Wohingegen der/die echte Täter/in mit keinen sonderlich großen Konsequenzen rechnen muss. Vielleicht nahm mich dieser Fall auch so mit, weil ein Bekannter von mir das gleiche Schicksal erleiden musste. Grausam. Natürlich ist eine Anschuldigung, gerade wenn es um eine Vergewaltigung geht, immer ernst zu nehmen. Keine Frage und viele werden hierbei sicher denken: lieber einmal zu viel als zu wenig. Dennoch ist es eben unfair, was mit den Menschen passiert die zu unrecht beschuldigt werden. Doch es wäre zu aufwendig und umfangreich, wenn ich hier nun meinen persönlichen Standpunkt noch weiter festigen würde.

Sobald man das Buch gelesen hat, sieht man die Welt des Strafverteidigers anders und ja man denkt darüber, zumindest war es so bei mir, auch sachlich drüber nach. Ich möchte hierzu gerne zwei Zitate aus dem Buch wiedergeben.

Zitat (Seite 92):
"Auch ich finde es nicht immer leicht, das sogenannte >>Böse<< zu vertreten. Aber es ist unerlässlich, sich hier stets seiner Rolle als Strafverteidiger - beziehungsweise Staatsanwalt oder Richter - bewusst zu sein. Was ich persönlich denke oder fühle, hat vor Gericht nicht zu suchen."

Zitat (Seite 14):
[...] Denn auch ein Mörder hat Rechte, und zwar die gleichen wie ein Dieb, ein Betrüger oder ein Steuerhinterzieher."

Diese Zitate zeigen auf, dass der Strafverteidiger all dies mit genügend Abstand betrachtet. Zurecht? Natürlich sagt sich so etwas immer leicht, wenn das eigene Kind oder ein anderes Familienmitglied ermordet wird und ich denke hierbei darf und sollte man seinen Gefühlen auch freien Lauf lassen. Doch Stephan Lucas hat, aus meiner Sicht, eben doch Recht. Egal wie grausam es ist, auch ein Mörder hat Rechte. Denn würde man ihn vorschnell verurteilen und sofort umbringen, würde man sich doch auf sein Niveau herab begeben. Das Niveau voreilig zu handeln, nicht genügend nachzudenken und sich von seinen Gefühlen (ab)lenken zu lassen.

Ich kann dieses Buch jeden Interessierten empfehlen. Für mich ist das Buch gut, keine Frage, aber 1-2 Dinge empfand ich dann doch als kleinen Dämpfer. Doch da es sich hierbei um ein Sachbuch (True Crime) handelt: wie immer 5/5 aus Respekt vor Opfer, Hinterbliebenen, Ermittler und Autor.


- - - - - - - - - - 🕷🕸🕷 - - - - - - - - - -

Hat dir meine Rezension gefallen? Konnte ich dir dadurch weiterhelfen oder deine Wunschliste füllen? 
Ich würde mich über Kommentare oder ein Klick auf den Button "Vielen Dank <3" sehr freuen.

Deine Miss Tarantula