"Sonia - Die Tochter des Erschaffers" von P. G.

Sonia - Die Tochter des Erschaffers
von
Petra Grell


| Rezensionsexemplar |



 

🕷 DATEN 🕷
🕸 Horror 🕸
Titel: Sonia - Tochter des Erschaffers
Autor/in: Petra Grell
Verlag: Selfpublishing
Erschienen: 24. August 2021
Seitenzahl: 420
ISBN-13: 979-8714277528

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🕷 Cover & Innen 🕷
Der Silhouette des großartigen Autors H. P. Lovecraft ist, für Kenner auf diesem Gebiet, natürlich sofort auszumachen. Durch die Ähnlichkeit und dem Buchtitel kann man dann auch schnell erahnen, von wem die andere Silhouette ist. Beide stechen, zumindest war dies bei mir der Fall, sofort ins Auge. Interessant ist hierbei auch die Farbgebung des Symbols aus dem Hintergrund. Je nachdem, ob sich dies in den Silhouetten oder eben nicht befindet, ist das Symbol farblich gestaltet. Die Tentakel, typisch für Lovecraft, und das grüne Symbol im Hintergrund passen ebenfalls gut zum Inhalt des Buches. Die Farben des Covers sind eher dunkel gehalten, was gut zum Inhalt des Buches passt.
Innen ist das Buch, durch kleine Symbole und Skizzen, ebenfalls noch einmal besonders gestaltet. Ich find die gesamte Gestaltung ansprechend.

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🕷 Klappentext 🕷
Siehe zweites Bild oben.

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🕷 Aufbau & Schreibstil 🕷
~ Erzähler Perspektive ~

Kapitel
 Das Buch enthält gerade einmal 7 Kapitel (+ Prolog, Epilog, Nachwort und Danksagung). Dadurch sind diese auch sehr lang, haben jedoch gelegentlich auch Absätze (kleine Zeitsprünge), sodass Lesepausen möglich sind. Mehrere Kapitel hätten hier vielleicht, bei dem Leser, für mehr Euphorie in Sachen Fortschritt gesorgt. Bei den Überschriften handelt es sich lediglich um die jeweiligen Orte, in denen sich die Ereignisse abspielen. 

Atmosphäre
Die Atmosphäre ist, durch die jeweiligen Szenen, doch passend für ein Buch des Genres Horror, d. h. gruselig, blutig und auch brutal. Doch seltsamerweise tauchen hier auch andere Atmosphären auf, wie eine romantische oder dramatische Atmosphäre.

Charaktere
Anzahl Hauptprotagonisten: 1-2
Anzahl Nebenprotagonisten: 9-13
Die Charaktere werden äußerlich gut beschrieben. Durch ihre Handlungen werden dann auch ihre Persönlichkeiten und Absichten deutlich gemacht, was wiederum dazu führt, dass man mit dem einen eher sympathisiert und der andere Charakter einem verhasst ist. Bei den meisten Nebencharakteren hat mir dennoch die Tiefe, im Sinne von außergewöhnlichen Schicksalen, gefehlt. Oftmals werden die Lebensgeschichten viel zu schnell wiedergegeben, was die Gefühle der Charaktere dann im Hintergrund stehen lässt. Dadurch wurde ich mit den Charakteren nicht ganz vertraut und konnte leider keine tiefen Gefühle zu ihnen aufbauen. Manche Entscheidungen konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Eine Entwicklung der Hauptprotagonistin ist vorhanden.

Weltenaufbau
Schauplätze: 7-10
 Es scheint sich hier eher um eine Art ,,Mischwelt" zu handeln. Während einige Orte in unserer realen Welt (USA) spielen, befinden sich andere Orte in einer Fantasiewelt. Die Fantasieorte sind, zumindest namentlich, bereits aus anderen Büchern oder Filmen bekannt. Die Orte werden zwar beschrieben, aber die Autorin bleibt dabei leider etwas oberflächlich.

Thematik (Logik)
 Da in dem Buch auch Fantasiewesen vorkommen, kann hier natürlich nicht alles logisch zu gehen. Die Handlung dieser Monster kann man schließlich nicht nachvollziehen und das ist auch vollkommen in Ordnung. Die Entscheidungen/Handlungen der Menschen jedoch schon und diese scheinen doch manchmal etwas unüberlegt und irrational zu handeln. Das kommt jedoch eher selten vor und soll vielleicht auch genau so dargestellt werden.

Unterhaltung/Spannung
Wie bei einem derartigen Buch üblich ist gleich der Beginn des Buches ein Spannungscatcher. Auch der anfängliche Storyaufbau ist spannend, da man hier viele Hintergrundinformationen erhält. Doch zur Mitte hin empfand ich es dann als etwas langgezogen. Das macht sich vor allem in Wiederholungen bemerkbar. Die Story wird dahingehend auch etwas ruhiger. Zum Ende hin erhalten wir dann wieder eine kleine Turboladung Spannung.

Schreibstil
Die Wortwahl ist sehr einfach, genau wie der Schreibstil. Dadurch kann das Buch flüssig gelesen werden. Hier und da findet man doch ab und zu Fehler, was mich persönlich jedoch nicht sonderlich aus der Fassung gebracht hat.

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🕷 Mein Fazit & Bewertung 🕷
Ich möchte zunächst einmal der Autorin dafür danken, dass ich sie auf der Reise zu Sonia begleiten durfte und auch für das schöne Rezensionsexemplar. Auch wenn die Reise, wie sie selbst in der Danksagung zugibt, nicht immer einfach war, so danke ich doch für diese einmalige Erfahrung. Denn auch mich hat diese ein großes Stück weiter nach vorne gebracht.

Es handelt sich bei dem Buch um das Debüt der Autorin. Außerdem wurden die Monster von dem großartigen Autor H. P. Lovecraft erschaffen. Diese beiden Aspekte sollte man hierbei unbedingt beachten.

Dafür, dass es sich um ein Buch des Genres Horror handelt, waren die brutalen Szenen überschaubar. Hier habe ich mir, in diese Richtung, mehr erhofft. Dafür kommen andere Szenen hinzu, die mich persönlich eher weniger gefesselt haben. Ich hatte dadurch auch teilweise das Gefühl, dass es sich nicht ,,nur" um ein Buch des Genres Horror handelte, sondern auch ein kleines Drama innewohnte. Ein Horrordrama? 

Mit der Auslösung am Ende habe ich so gar nicht gerechnet und war daher positiv überrascht. Tatsächlich hatte ich nicht einmal einen blassen Schimmer. Das empfand ich als äußert gut, von der Autoren, durchdacht.

Das Buch hat eine Seitenzahl von 420. Das ist für ein Debüt beachtlich, keine Frage, und dennoch hatte ich persönlich das Gefühl, dass einige Abläufe lediglich der leeren Füllung dienten. Dadurch wirken einige Szenen manchmal langatmig und sind für die Geschichte nicht unbedingt notwendig. Diese, ich nenne es mal, Verlängerungen wären nicht nötig gewesen und bei weniger Seiten wäre die Spannung dann vielleicht sogar konstant geblieben. Gleiches sehe ich hier mit den Charakteren, denn es kommen sehr viele Charaktere vor, denen man dann selten gerecht werden kann.

In dem Klappentext des Buches gibt die Autorin wieder, dass es sich bei dem Buch um eine Hommage (Huldigung) an den Autor H. P. Lovecraft handelt, d. h. dass sie ihn keinesfalls ersetzen oder seine Werke fortsetzen möchte. Sie nimmt Monster aus seinen Werken und baut diese in ihre eigenen Ideen/Büchern mit ein. Deshalb ist es auch vollkommen in Ordnung, dass sich die Werke der beiden Autoren voneinander unterscheiden. Ich persönlich finde lediglich die Mutmaßungen, im Buch, zur Person (Charakter/Gefühle) H. P. Lovecraft selbst etwas gewagt, da man diese als Außenstehender nur erahnen kann. Man sollte immer bedenken, dass es sich hierbei um einen echten Menschen gehandelt hat und dieser nicht nachträglich, nach eigenen Wünschen, geformt werden kann oder sollte. Das empfinde ich persönlich als etwas despektierlich und so kam dieser Gedanke auch bei mir im Buch auf.

Auch wenn ich einige Dinge bei dem Buch als etwas weniger ansprechend empfand, so hat es mich doch gut unterhalten.

Weiterempfehlung?
Hier bin ich etwas zwiegespalten, zumindest was die Lovecraft Fans angeht. Die einen, die nicht den Unterschied zwischen einer Hommage und den Werken selbst kennen, würde ich es nicht empfehlen, da diese sich sonst sicherlich nur ärgern würden. Lovecraft Fans, die auch Neuem gegenüber nicht abgeneigt sind, kann ich es hingegen empfehlen. Lesern, die ein kleines Drama mit Horror mögen, kann ich es ebenfalls empfehlen.

3 von 5 Spinnchen
  
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