"Zeitgeist" von Nicole Frohne

"Zeitgeist"
von
Nicole Frohne




🕷 DATEN 🕷
🕸 autobiografischer Roman 🕸
Titel: Zeitgeist
Autor/in: Nicole Frohne
Verlag: tredition
Erschienen: 15. April 2020
Seitenzahl: 200
ISBN-10: 3347043359
ISBN-13: 978-3347043350

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🕷 Cover 🕷
Das Cover ist in Grautönen gehalten. Das passt selbstverständlich gut zum Thema Geister, da es eine treffende Atmosphäre schafft und bei dem Betrachter eventuell auch direkt die gewünschten Gefühle auslöst. Außerdem wird auf dem Foto ein Ort gezeigt, welcher auch im Buch eine große Rolle spielt. Dennoch zieht es weder besonders viel Aufmerksamkeit auf sich, noch ist es besonders ansprechend.

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🕷 Aufbau & Schreibstil 🕷
~ Ich Erzähler Perspektive ~

Kapitel
Das Buch ist in 21 Kapitel aufgeteilt und die Länge dieser variiert stark (zwischen 3 und 28 Seiten). Es sind jedoch, vor allen in den langen Kapiteln, genug Absätze vorhanden und somit sind jederzeit auch Lesepausen möglich. Die Kapitel sind lediglich mit Überschriften versehen und diese sind treffend zum Inhalt des jeweiligen Kapitels.

Atmosphäre
Diese ist vor allem unheimlich, mysteriös und düster. Allerdings sind diese ansprechenden Atmosphären nicht permanent vorhanden und meist auch nicht sonderlich stark ausgeprägt.

Charaktere
Anzahl Hauptprotagonisten: 1
Anzahl Nebenprotagonisten: 7-11
 Es handelt sich hierbei um einen autobiografischen Roman und somit um die reale Lebensgeschichte der Autorin. Hier wird nicht lange über das Aussehen der enthaltenen Personen geschrieben, sondern direkt über die Wahrnehmung der Autorin, ihre Beziehungen und die Persönlichkeiten der anderen vorkommenden Personen.

Weltenaufbau
Schauplätze: 4-7
Selbstverständlich ist in diesem autobiografischen Roman ebenfalls die Welt (Planet Erde) real. Die Orte werden klar benannt, wie z. B. Schottland und Bali, und auch gut beschrieben.

Thematik
Die direkten Eindrücke der Autorin, in Verbindung mit ihren Gefühlen/Gedanken, stehen ganz klar im Vordergrund. Auf die erwähnten paranormalen Thematiken an sich wird eher weniger intensiv eingegangen.

Unterhaltung/Spannung
Die Spannung und auch der Gruselfaktor sind hier etwas weniger vertreten. Dennoch ist auch die Lebensgeschichte der Autorin interessant und dementsprechend kommt die Unterhaltung nicht zu kurz. 

Anspruch
Man muss den Ereignissen schon gut folgen, damit man diese auch miteinander verknüpfen kann. Die Schauplätze wechseln oft und auch die Ereignisse, sowie Theorien scheinen manchmal chaotisch. Dementsprechend liegt der Anspruch schon etwas höher. 

Schreibstil
Der Schreibstil an sich und damit auch die Wortwahl ist recht einfach gehalten. Allerdings tauchen vereinzelte englischsprachige Aspekte auf. Das Buch kann somit flüssig und ohne große Schwierigkeiten gelesen werden.

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🕷 Mein Fazit & Bewertung 🕷
Da mir der erste autobiografische Teil der Autorin so gut gefallen hat, habe ich mich sehr auf den zweiten Teil gefreut. Immerhin geht es hier um das Thema Geister und die damit verbundenen, realen Erlebnisse. Wir knüpfen auch direkt ans Ende des ersten Buches an, sodass man diesen wichtigen Teil nicht auslassen sollte.

Allerdings habe ich schnell bemerkt, dass ich mit dem zweiten Werk so meine Schwierigkeiten haben werde. Denn bereits zu Beginn wirkte alles auf mich tatsächlich etwas langatmig und diesen Eindruck hatte ich auch zwischendurch immer mal wieder. Dies ist vor allem den Tatsachen geschuldet, dass die Autorin sich manchmal wiederholt und ebenfalls auf Ereignisse Bezug genommen wird, die für die eigentliche Thematik irrelevant zu sein scheinen. Ich habe bei diesem Buch daher auch öfters längere Pause eingelegt und währenddessen ein anderes Buch gelesen.

Mir ist natürlich vollkommen klar, dass die Autorin hier alles genauso schildert, wie es sich nun einmal zugetragen hat. Abschließend denken sicherlich viele über Situationen nach, wie man hätte dabei sinnvoller reagieren können. Doch ihre Haltung, sowie Äußerungen, wirkten auf mich manchmal hysterisch, ja gerade zu unwirklich. Dieses Verhalten ist mir im ersten Band in keinster Weise aufgefallen, ganz im Gegenteil. Dort wirkte sie auf mich eher abgeklärt, neugierig und äußert stark. Man könnte also annehmen, dass die Autorin nach einigen übernatürlichen Ereignissen mittlerweile gelassener damit umgeht, zumal das zum Ende des ersten Bandes bereits der Fall war. Doch dem ist eben nicht so. Mir erschien es, als hätte sie sogar mehr Angst, obwohl sie ebenfalls bereits im ersten Band das ein oder andere gegen diese Vorfälle unternehmen konnte. Und genau das empfand ich als etwas bizarr. Denn die Autorin unternimmt nicht wirklich etwas gegen die scheinbar bösen Geister. Im ersten Band hatte sie sich zumindest noch genauer über die Phänomene informiert, Indizien gesammelt, ausgewertet und auch gewisse Gegenmaßnahmen ergriffen. Im Folgeband scheint dies nun alles nicht mehr von großem Interesse zu sein. Zumindest tauscht sie sich mit einem Quantenphysiker über ähnliche Phänomene aus und der genaue E-Mail-Verlauf wird auch wiedergegeben. Allerdings wird dieser nicht übersetzt und in der ursprünglichen Sprache (Englisch) belassen. Für mich persönlich war dies keine Hürde, aber ich könnte mir vorstellen, dass das eben nicht jeder so sieht.

Dennoch ist die Autobiografie selbstverständlich auch unterhaltsam. Die Lebensgeschichte zeigt auf, wie das Leben manchmal laufen kann und dass man die Hoffnung nie aufgeben sollte. Außerdem ist es schön zu sehen, was für eine Entwicklung die Autorin durchmacht und wie ihre Familie darin involviert ist. 

Immer wieder erwähnt die Autorin in dem Buch, dass sie die qualitativ hochwertigen Foto- und Audioaufnahmen, von den Geisterphänomenen, unbedingt veröffentlichen möchte. Allerdings werden weder in dem Buch selbst Fotos abgebildet, noch eine extra dafür erstellte Webseite erwähnt. Ich hatte bereits beim ersten Band bemängelt, dass nach diesen Aussagen keinerlei Beweise folgen. In diesem zweiten Teil ist es tatsächlich wieder genau dasselbe. Diese wiederholenden Erwähnungen empfinde ich mittlerweile sogar als ein wenig fies, da die Leser auf diese Art neugierig gemacht werden, aber niemals ein Endresultat erhalten.
 
Auch wenn ich es nun bin, die sich wiederholt, so muss ich leider doch noch einmal einen Vergleich zum ersten Band ziehen. Die Vorfälle darin waren nämlich wesentlich unheimlicher und die Anzahl der Vorfälle ebenfalls höher.

Und trotzdem bin ich nach wie vor von der Thematik begeistert. Ich habe bereits das dritte Buch von der Autorin angefangen und freue mich auch wieder darauf.

Weiterempfehlung?
Ich kann die das Buch empfehlen, wenn du:
- gerne etwas über das Thema Paranormal/Übernatürlich liest
- du gerne auch etwas autobiografische Aspekte liest
- du das erste Band gelesen/gemocht hast

3 von 5 Spinnchen

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